Nuovo progetto (8)Nuovo progetto (8)

Heimkommen und Abschied nehmen

Veröffentlicht am 18.07.2024

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Ein Dialog zwischen dem Tanz und der Stadt, ein Fest der Kunst und der Bewegung, ein Festival, um die Kreativität der Künstler:innen zu bestaunen, die seit Jahren aus der ganzen Welt nach Bozen kommen.
In den folgenden Zeilen finden Sie einige Aussagen von Choreograf:innen und Künstler:innen, die in den vergangenen Jahren am Festival teilgenommen haben und uns in diesen Wochen noch einmal die Ehre geben: eine kleine Sammlung von Gedanken und Erinnerungen der Protagonistinnen und Protagonisten dieses Festivals.

Nuovo progetto (3)Nuovo progetto (3)

Alessandro Sciarroni 

Ich habe eine ganz besondere Erinnerung im Zusammenhang mit Tanz Bozen und der Aufführung von „Folk-s“. In diesem Stück, das vor Jahren in Zusammenarbeit mit dem Museion sein Debüt feierte, tanzte die Kompanie den traditionellen, in Tirol und Bayern beheimateten Schuhplattler. Ich erinnere mich noch gut daran, welches Glücksgefühl ich empfand, als ich meine Arbeit mit dem Ort ihrer Herkunft vereint sah.
Gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Emanuele Masi und der Kuratorin Frida Carazzato weiteten wir das Projekt noch aus, indem wir Tänzer aus der Region in die Aufführung mit einbanden. Drei Wochen lang haben wir diesen Tanz, dessen traditionelle Wurzeln uns im Grunde fremd sind, hier im Land seiner Entstehung unterrichtet. Was dabei entstand, war eine überaus interessante Konfrontation der Kulturen.

Alessandro Sciarroni
U.
24.07, ore 21.00
Casa della Cultura di Bolzano

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Francesca Pennini, Collettivo Cinetico

Ich habe eine ganz besondere Bindung zu Tanz Bozen, und das schon seit einiger Zeit: Als ich zum ersten Mal hierherkam, war ich erst 19 Jahre alt. Im Lauf der Jahre durfte ich in Bozen mit dem Collettivo Cinetico einige meiner wichtigsten Kreationen präsentieren und habe dabei sehr prägende Momente erlebt, weil wir auch auf kuratorischer Ebene sehr eng mit dem Festival zusammenarbeiten konnten. „10 Miniballetti“ und „Dialogo Terzo: IN A LANDSCAPE“ wurden hier gezeigt. Bei „10 Miniballetti“ ist mir die unmittelbare Begegnung mit dem Publikum im Theater besonders gut in Erinnerung geblieben, während bei “Dialogo Terzo“ die besondere Location in den Bergen einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat, als während der Aufführung die Vögel über unsere Köpfe hinwegflogen, sich unser Blick in den Himmel hob und sich für die Welt öffnete. Dann erinnere ich mich auch noch gut an den Dialog mit dem Philosophen Simone Regazzoni oder verschiedene andere Formen der Beteiligung an Tanz Bozen. Dieses Jahr kehren wir mit dem Stück „OMUS“ zurück, das für mich die Bedeutung eines Abschiedsrituals hat, eines Schlussstrichs. Eine Arbeit, die tatsächlich den Anschein einer rituellen Performance hat, eines Opferrituals, bei dem natürlich auch eine feierliche Note mitschwingt. Der künstlerische Austausch und die Freundschaft mit Emanuele Masi waren für uns stets etwas sehr Besonderes: Mit viel Fingerspitzengefühl hat er unsere Arbeit aus der Nähe begleitet und sie mit interessiertem Blick, Offenheit, Klugheit, Ehrlichkeit und Dialog bereichert.
Emanuele Masi hat unsere Entwicklung als Künstler maßgeblich beeinflusst. Daher kehre ich dieses Jahr voller Dankbarkeit und mit großem Respekt zum Festival zurück und möchte mit Emanuele – wenn auch mit einem weinenden Auge – diesen mutigen Schritt feiern, der meiner Meinung nach auch politisch ein starkes Signal ist. Es ist ein notwendiges Opferritual, und auch dafür bin ich ihm von Herzen dankbar.

Collettivo Cinetico
26.07, ore 20.00 
OMUS.
Chiedi alla pelle di rispondere

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Chantal Loïal, Dife Kakò

Emanuele Masi hatte gemeinsam mit Edith Wolf und Sharon Booth immer schon eine sehr offene künstlerische Vision, die den Mut aufbrachte, innovative Projekte ins Leben zu rufen, die von der akademischen Betrachtung des Tanzes weit entfernt waren. Er gab Bereichen des zeitgenössischen Tanzes, die noch wenig Anerkennung genießen, etwa dem karibischen oder afrikanischen Tanz, einen Raum. Es machte meine Arbeit auch außerhalb der Workshops sichtbar: auf der Bühne mit „On t’appelle Vénus“, zum Beispiel, oder bei den Festen und Paraden in den Straßen der Stadt. Dabei entstanden großartige Partys für unser Publikum, das den Tanz auch einmal außerhalb der Theatersäle erleben und neue Kulturwelten für sich entdecken konnte. So etwas gibt es heute immer seltener! Und natürlich genoss ich unsere Zusammenkünfte nach der Eröffnung des Festivals ganz besonders, als wir uns in guter Gesellschaft und mit gutem Essen um einen Tisch versammelten. Es waren wunderschöne, freundschaftliche Momente! Happy Birthday, Tanz Bozen!

Afrovibe Solidarity
25.07, ore 21.00
Entre mes jambes